Oberstaufen
Oberstaufen
Der Markt Oberstaufen liegt auf 791 Höhenmeter im Südwesten des Landkreises Oberallgäu und im Grenzgebiet zum österreichischen Vorarlberg und dem Westallgäu. Oberstaufen hat rund 7.900 Einwohner und 3.000 gemeldete Nebenwohnsitze. Mit einer Fläche von 125,832 km² ist die Gemeinde einer der größten Flächengemeinden des Landkreises Oberallgäu.
Geschichte
Der Ort "Stoufun" wurde in einer Beurkundung des Klosters St. Gallen vom 20. Dezember 868 n. Chr. das erste Mal erwähnt. 1806 erfolgt, nach den Friedensverträgen von Brünn und Preßburg, der Anschluss Staufens an das Königreich Bayern. Staufen war ehemals ein Teil der Grafschaft Königsegg-Rothenfels. Die ehemalige Herrschaft Staufen, die aus drei Pfarreien und Benefiziat bestanden hatte, wurde mit Gemeindeedikt vom 24.09.1808 in vier politische Gemeinden gegliedert: Staufen, Aach, Stiefenhofen und Thalkirchdorf. 10 Jahre später entstand die Gemeinde Oberstaufen. Am 12. Oktober 1853 erfolgte mit der Eröffnung der Bahnlinie Immenstadt-Lindau der Anschluss Oberstaufens an das deutsche Eisenbahnnetz. Durch die Eisenbahnstation erlebte Oberstaufen einen neuen wirtschaftlichen Impuls und Ranggewinn.
Der Kurarzt Dr. Hermann Brosig führte 1949 die Schrothsche Heilkur ein, die für Oberstaufen von großer Bedeutung ist. Mit der Verleihung des Titels "Schrothkurort" am 30. November 1959 wurde Oberstaufen offiziell als einziger Schrothkurort der Bundesrepublik Deutschland anerkannt. Am 10. Dezember 1969 erfolgte die Anerkennung Oberstaufens als Heilklimatischer Kurort. Seit 1991 hat Oberstaufen die höchste deutsche Stufe der Kurortklassifikation erreicht, ohne den Ortszusatz "Bad" für sich in Anspruch zu nehmen: Schroth-Heilbad. Außerdem ist Oberstaufen Mitglied des deutsch-österreichischen Gemeinschaftsprojekts Naturpark Nagelfluhkette.
Am 01. Juli 1970 wurden Gebietsteile, die zuvor zur Gemeinde Stiefenhofen gehörten, nach Oberstaufen eingegliedert. Am 01. Januar 1972 erfolgte die Zusammenlegung mit Aach und Thalkirchdorf zur neuen Gemeinde Oberstaufen.
50 Jahre Markt Oberstaufen
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
vor 50. Jahren, zum 01.01.1972 wurden die ehemaligen Gemeinden Aach im Allgäu, Thalkirchdorf und der vormalige Markt Oberstaufen, zur neuen Marktgemeinde Oberstaufen zusammengelegt. Dies war Teil einer umfassenden kommunalen Gebietsreform, die zwischen 1969 und 1978 in Bayern durchgeführt wurde. Unter der Leitung von Innenminister Bruno Merk, war diese Gemeindegebietsreform, mit einer Landkreisreform und einer Funktionalreform verbunden, die die Landkarte Bayerns entscheidend verändert hat: Die Zahl der Gemeinden wurde von 7.073 auf 2.052 reduziert, die der Landkreise von 143 auf 71 und die der kreisfreien Städte von 48 auf 25.
Ziel dieser Reform war die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung im. Es sollten so große Gemeinden gebildet werden, dass diese in der Lage wären, ihre Grundausstattung mit den vorhandenen personellen und finanziellen Mitteln selbst tragen und effizient nutzen zu können. Ich denke im Rückblick können wir diese Reform, soweit sie den heutigen Markt Oberstaufen betrifft, als gelungen bezeichnen. Die älteren Mitbürger*innen haben sich in die neuen Verhältnisse eingefunden; die Jüngeren wissen gar nicht, dass es einmal anders war. Erinnerung ist wichtig, wie auch Helmut Kohl ausgedrückt hat: Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten. Viel Spaß beim Lesen und Erinnern
Martin Beckel, Erster Bürgermeister
Zusammenfassung 50 Jahre Markt Oberstaufen Gemeindegebietsreform