Staufner Mundart

A Staufner Föl
I bi hiöt mit dr Sunne
Schu zitle us 'm Bett,
Ma hot mit Schtal und Kuche
An Arbat und a Gfrett.
Doch uis hon i am beschte,
Mi bloged d' Mode it,
I schliaf I's Sammatlible
So viel as Fürdäg git.
A rock, a sides Schüerzle,
A silbers G'schnüer am Latz,
I wüßt'mir halt niaz schäners
Und so denkt au mi Schatz.
Mi Lenz hot Leadrhosa
Mit alle Farba a
Im Lupfe und im Blattle,
do ka'n 'm kuinar na.
Wear olte Brüch it schätze
Und is vergrenne will,
dean mached mir bim Häkle
und Hoselupfe schtill.
Wia schä ischt isa Huimat
Im Moergesunneschi,
as grüeßed d' Alperose
vum grot I d'Kamar ri.
Dr Säntes und dr Fresche
Sind fascht zum Grife näh,
wia hött i Krüz und Huiweh
wenn i dia numma säh.
Mi will as gschpässeg dunke
Dass ma nu sötta find't
Dia it vu Obraschtaufe
Und it vum Schtöibes sind.
von Fridolin Holzer, Heimatdichter aus Weiler/Allgäu

Ein Staufner Mädchen
Ich bin heute mit der Sonne
schon früh aufgestanden.
Man hat mit Stall und Küche
nur Arbeit und Probleme.
Am besten gefällt mir,
mich nicht um die Mode zu kümmern.
Ich schlüpf ins samtene Leibchen
an jedem Feiertag.
Ein Rock, ein seidener Schurz
eine silberne Kette am Mieder,
Ich kenne nichts schöneres
und so denkt auch mein Schatz.
Mein Freund trägt Lederhosen
mit allen anderen Farben dazu
im Kartenspielen und im Platteln,
ist keiner besser als er.
Wer unsere alten Bräuche nicht schätzt
und uns vergrämen will,
den machen wir beim Fingerhakeln
und beim Hosenringen still.
Wie schön ist unsere Heimat
im Morgensonnenschein,
es grüßen die Alpenrosen
vom Grat in das Zimmer hinein.
Der Säntis und der Hohe Freschen
sind fast zum Greifen nah,
wie hätte ich Kreuz- und Heimweh
wenn ich sie nicht mehr seh.
Es käme mir komisch vor
nur solche zu finden
die nicht von Oberstaufen
und nicht von Steibis sind.