Ortswärme Oberstaufen
Mit dem Weitblick der damaligen Entscheidungsträger wurde die Ortswärme Oberstaufen im Juni 2008 gegründet und lieferte bereits im November 2008 Wärme an die ersten Abnehmer. In den Folgejahren wurde im Ortszentrum ein Versorgungsnetz von ca. 17,2 km aufgebaut, mit welchem aktuell 206 Anwesen versorgt werden.
Der Gesamtanschlusswert liegt bei ca. 17,8 MW mit einem Verbrauch von ca. 30.600 MWh jährlich. Zur Energieerzeugung werden hierzu ca. 60.000 Schüttraummeter Waldhackschnitzel und ca.150.000 l Heizöl zur Spitzenlastabdeckung verwendet. Wenn diese Wärmemenge durch alle Abnehmer mit einer eigenen Ölheizung erzeugt werden würde, wären hierzu 3.060.000 l. Heizöl jährlich mit einer Anlieferung von ca. 102 Sattelzügen erforderlich. Außerdem würde dies eine Mehrbelastung durch den CO2-Ausstoß von ca. 9.200 t / a bedeuten, was über 300 Sattelzügen entsprechen würde.
Mit dem Einbau des Stromgenerators in 2011 konnte die erzeugte Wärme auch zur Stromerzeugung genutzt werden. So kann unabhängig von Witterungseinflüssen ökologischer Strom von ca. 700 KW je Stunde mit einer hohen Versorgungssicherheit erzeugt werden.
Im Nov. 2015 wurde das Heizwerk vollständig vom Markt Oberstaufen übernommen, um die Versorgungssicherheit auch weiterhin zu gewährleisten zu können. Zur Betriebsführung konnte die Firma BioEnergie Allgäu gewonnen werden, die auch die Heizwerke in Sonthofen und Scheidegg mitbetreut.
Die vergangenen Jahre machten deutlich, dass sich das Klima verändert. Wie schwierig es ist auf höchster politischer Ebene einen Konsens zu finden zeigen die jüngsten Verhandlungen der Klimaschutzkonferenz in Katowice. Ob dem beschlossenen Regelwerk auch die notwendigen Taten folgen werden, muss sich erst noch zeigen. Mit unserem Heizwerk werden wir zwar nicht die Welt verändern können, aber jeder Anschlussnehmer leistet mit der CO2-Einsparung einen aktiven wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Eine saubere Luft ist für Oberstaufen mit dem Prädikat „Heilklimatischer Kurort“ auch ein wichtiges touristisches Ziel und stellt somit ein wichtiges Element dar, um sich als Gesundheitsregion darstellen zu können.
Für das Heizwerk sprechen aber auch wirtschaftliche Gründe, weil es sich um eine von den großen Ölkonzernen unabhängige autarke Energieversorgung handelt. Die Brennstoffversorgung erfolgt über regionale Anbieter.